HappyNewEars XXIV
Mittwoch 8. November 2023 20 Uhr
Alfred Schnittke Akademie International
Max-Brauer-Allee 24 Hamburg
Eintritt 30 € ermäßigt 20 €
Tickets
Konzertkasse Gerdes
Rothenbaumchaussee 77 — 040 455802
und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen
Danel Quartett
M. Weinberg 1. Streichquartett
R. D. Flender 2. Streichquartett
D. Schostakovitsch 2. Streichquartett
Programm
„Längst ist es auf vielen Podien der Welt zu Gast, doch noch immer gilt dieses Streichquartett als Geheimtipp. Die Danels sind in ihrem subtilen, expressiven und hoch konzentrierten Spiel ein fabelhaftes Ensemble. Das ist so spannend wie herzergreifend, in keinem Falle aber sentimental.“
Martin Schrahn in Revier Passagen
Das Quatuor Danel wurde 1991 gegründet und steht seitdem an der Spitze der internationalen Musikszene, mit bedeutenden Konzertauftritten weltweit und einer Reihe bahnbrechender CD-Aufnahmen. Das Quartett ist berühmt für seine kühnen, konzentrierten Interpretationen der Streichquartettzyklen von Haydn, Beethoven, Schubert, Schostakowitsch und Weinberg. Ihr lebendiger und frischer Blick auf das traditionelle Quartettrepertoire hat ihnen später Lob von Publikum und Presse eingebracht. Der andere Teil ihrer Stärke liegt in der Zusammenarbeit mit bedeutenden zeitgenössischen Komponisten wie Wolfgang Rihm, Helmut Lachenmann, Sofia Gubaidulina, Pascal Dusapin, Jörg Widmann und Bruno Mantovani.
Russische Komponisten nehmen im Repertoire des Quatuor Danel einen besonderen Platz ein. Sie haben sich für alle Streichquartette Schostakowitschs eingesetzt und 2005 den kompletten Zyklus für Fuga Libera aufgenommen. Dieses Box-Set wurde von Alpha neu aufgelegt und gilt bis heute als eine der Referenzinterpretationen von Schostakowitschs Quartetten. Die Danel waren das erste Quartett, das den anderen großen Streichquartettzyklus des zwanzigsten Jahrhunderts aufnahm: die 17 Quartette von Mieczysław Weinberg. Ihr Auftritt in Manchester und Utrecht war weltweit die erste Live-Interpretation des kompletten Weinberg-Zyklus.
Reinhard Flender mehr
Quartett Nr. 2
Mein zweites Streichquartett steht in der modernen Tradition, wie sie von Alban Berg und Bela Bartók vertreten wird.
Von Alban Berg habe ich den sprachlichen Gestus der melodischen Figuren im Kontext einer freien Tonalität übernommen. Von Bela Bartok habe ich gelernt, mit einem strengen rhythmischen Puls zu komponieren, der Akzentuierungen im On- und Offbeat-Bereich erzeugt.
Ich erfinde die Form einer Komposition immer wieder neu und halte mich nicht an ein vorgegebenes Format. So wie der Architekt nicht mehr darauf angewiesen ist, ein Haus mit einem Satteldach zu bauen, sondern jede erdenkliche Form in Beton gießen lassen kann, treffe ich grundlegende Entscheidungen über die innovative Formgestaltung. Mein Werk ist einsätzig, aber in diesem einen Satz greifen verschiedene schnelle und langsame Tempi ineinander.
Am Ende kehrt die Musik dorthin zurück, wo sie herkommt. Auf diese Weise schließt sich die Form, nicht im Sinne einer räumlichen Symmetrie, sondern in einem zyklischen Zeitkonzept, das sich in die Offenheit hineinschraubt.
Das zweite Streichquartett wurde 2004 für das Quatuor Danel geschrieben und in Hamburg uraufgeführt. Die Danels hatten bereits im Jahr 2000 mein erstes Streichquartett uraufgeführt und das einzigartige Zusammenspiel der vier Musiker, die ich persönlich gut kenne, hat mich inspiriert.
Mit freundlicher Unterstützung der
Claussen Simon Stiftung